Gehalt & Verdienst

Was man in Gastronomie & Hotellerie verdient

Gehälter in Gastronomie & Hotellerie 2025

Die Gastronomie und Hotellerie bietet faire Gehälter mit klaren Tarifstrukturen und attraktiven Aufstiegsmöglichkeiten. Hier erfahren Sie, was Sie in verschiedenen Positionen verdienen können.

Die Gehälter in der Branche sind durch Tarifverträge geregelt und bieten verlässliche Verdienstmöglichkeiten. Mit Weiterbildung und Erfahrung steigen die Verdienstmöglichkeiten deutlich. Besonders in der Gastronomie können Trinkgelder das Einkommen erheblich aufbessern.

Koch/Köchin

Einstieg
2.000 - 2.400 €
brutto/Monat
Durchschnitt
2.500 - 3.200 €
brutto/Monat
Mit Erfahrung
3.500 - 4.500 €
brutto/Monat

Faktoren die das Gehalt beeinflussen

  • Qualifikation: Ausgebildete Köche verdienen deutlich mehr als ungelernte Küchenhilfen
  • Berufserfahrung: Mit jedem Jahr steigt das Gehalt gemäß Tarifvertrag
  • Region: In Großstädten und Süddeutschland bis zu 20% höher
  • Betriebsart: Fine Dining und Sternerestaurants zahlen besser
  • Spezialisierung: Sous Chef, Chef de Partie werden höher vergütet
  • Betriebsgröße: Hotels und große Restaurants zahlen meist mehr

Karriereweg zum Chefkoch

Die Gehaltsentwicklung in der Küchenhierarchie:

  • Commis de Cuisine (Jungkoch): 2.000 - 2.400 €
  • Demi Chef de Partie: 2.400 - 2.800 €
  • Chef de Partie (Postenchef): 2.800 - 3.500 €
  • Sous Chef (Stellv. Küchenchef): 3.500 - 4.500 €
  • Küchenchef: 4.000 - 6.500 € (+ Bonuszahlungen)

Servicekraft / Kellner/in

Einstieg
1.800 - 2.200 €
brutto/Monat
Durchschnitt
2.200 - 2.800 €
brutto/Monat
Mit Erfahrung
2.800 - 3.500 €
brutto/Monat

Besonderheit: Trinkgeld

In der Gastronomie ist Trinkgeld ein wesentlicher Einkommensbestandteil, der das Grundgehalt deutlich aufbessern kann.

Trinkgeld-Einkommen

Je nach Betriebsart und Standort können Servicekräfte zusätzlich verdienen:

  • Café/Bistro: 200 - 400 € Trinkgeld/Monat
  • Mittelklasse-Restaurant: 400 - 800 € Trinkgeld/Monat
  • Fine Dining: 800 - 1.500 € Trinkgeld/Monat
  • Hotel-Restaurant: 300 - 600 € Trinkgeld/Monat

Das reale Monatseinkommen kann somit deutlich über dem Grundgehalt liegen!

Aufstiegsmöglichkeiten

  • Chef de Rang (Stationskellner): 2.400 - 3.000 €
  • Oberkellner/Restaurantleiter: 3.000 - 4.200 €
  • F&B Manager: 3.500 - 5.000 €

Hotelfachmann/-frau

Einstieg
2.200 - 2.600 €
brutto/Monat
Durchschnitt
2.600 - 3.200 €
brutto/Monat
Mit Erfahrung
3.200 - 4.000 €
brutto/Monat

Einsatzbereiche und Gehälter

Je nach Abteilung variieren die Gehälter:

  • Rezeption: Erster Kontakt zum Gast, zentrale Koordination
  • Housekeeping: Zimmerservice und Sauberkeit
  • Service/Restaurant: Gastronomische Betreuung + Trinkgeld
  • Reservierung/Yield Management: Auslastungsoptimierung
  • Events & Bankett: Organisation von Veranstaltungen

Karriereentwicklung

Aufstiegsmöglichkeiten in der Hotellerie:

  • Schichtleitung: 2.800 - 3.400 €
  • Abteilungsleitung (Front Office, Housekeeping): 3.200 - 4.200 €
  • Stellv. Hoteldirektor: 4.000 - 5.500 €
  • Hoteldirektor: 5.000 - 8.000 € (+ Bonuszahlungen)

Restaurantleiter/in & Hotelmanager/in

Einstieg
3.200 - 4.000 €
brutto/Monat
Durchschnitt
4.000 - 5.500 €
brutto/Monat
Senior Level
5.500 - 7.500 €
brutto/Monat

Aufgaben und Verantwortung

Als Manager tragen Sie Verantwortung für:

  • Personalplanung und Mitarbeiterführung (10-50+ Mitarbeiter)
  • Budgetverantwortung und Umsatzplanung
  • Qualitätsmanagement und Gästezufriedenheit
  • Marketing und Verkaufsförderung
  • Einkauf und Lieferantenmanagement
  • Einhaltung gesetzlicher Vorschriften

Ausbildung und Qualifikation

Ausbildungsweg Dauer Einstiegsgehalt
Studium Hotelmanagement (Bachelor) 6-7 Semester 3.500 - 4.200 €
Studium Hotelmanagement (Master) +4 Semester 4.200 - 5.200 €
Weiterbildung Hotelbetriebswirt 1-2 Jahre 3.200 - 4.000 €
Aufstieg aus der Praxis 5-10 Jahre Erfahrung 3.800 - 4.800 €

Zusatzverdienste

Manager erhalten oft zusätzliche Benefits:

  • Leistungsboni: 10-20% des Jahresgehalts
  • Umsatzbeteiligung: Bei Zielerreichung
  • Dienstwagen: Ab Hoteldirektor-Ebene
  • Kostenlose Unterkunft: In einigen Hotels
  • Vergünstigte Verpflegung: Standard in der Branche

Tarifverträge

Tarifvertrag für das Hotel- und Gaststättengewerbe

Die Gewerkschaft NGG (Nahrung-Genuss-Gaststätten) und der DEHOGA (Deutscher Hotel- und Gaststättenverband) handeln regelmäßig Tarifverträge aus.

Tarifliche Mindestlöhne 2025

Die Löhne variieren je nach Bundesland. Beispiel Nordrhein-Westfalen:

Tätigkeit Stundenlohn Monatslohn (Vollzeit)
Ungelernte Hilfskraft 12,50 € ca. 2.000 €
Servicekraft (ungelernt) 13,20 € ca. 2.110 €
Fachkraft Restaurant 14,80 € ca. 2.370 €
Fachkraft Küche (Koch) 15,50 € ca. 2.480 €
Hotelfachkraft 16,20 € ca. 2.590 €
Vorgesetzte/r (z.B. Chef de Rang) 18,00 € ca. 2.880 €

Stand: 2025 | Die Tarifverträge werden jährlich neu verhandelt. Angaben basierend auf 160 Arbeitsstunden/Monat.

Zusatzleistungen im Tarifvertrag

  • Urlaubsgeld: 50% eines Bruttomonatsgehalts
  • Weihnachtsgeld: 50-100% eines Bruttomonatsgehalts (je nach Betriebszugehörigkeit)
  • Zuschlag Sonntagsarbeit: 50% auf Grundlohn
  • Zuschlag Feiertagsarbeit: 100% auf Grundlohn
  • Zuschlag Nachtarbeit: 25% (23-6 Uhr)
  • Urlaubsanspruch: Mindestens 24 Arbeitstage bei 6-Tage-Woche
  • Verpflegung: Oft kostenlos oder stark vergünstigt

Wichtig zu wissen

In der Gastronomie und Hotellerie gibt es große regionale Unterschiede:

  • In Bayern und Baden-Württemberg liegen die Gehälter oft 15-20% höher
  • In Großstädten und Tourismusregionen wird besser bezahlt
  • Nicht alle Betriebe sind tarifgebunden – Verhandlung ist wichtig
  • Trinkgeld wird in Deutschland steuer- und sozialabgabenfrei gezahlt

Tipps zur Gehaltsverhandlung

Vorbereitung ist der Schlüssel

Mit diesen Tipps holen Sie mehr aus Ihrer Gehaltsverhandlung heraus:

1. Recherchieren Sie

  • Informieren Sie sich über Branchengehälter
  • Vergleichen Sie ähnliche Positionen
  • Kennen Sie den Tarifvertrag Ihrer Region
  • Berücksichtigen Sie Betriebsart (Hotel vs. Restaurant)

2. Argumentieren Sie mit Leistung

  • Zählen Sie Ihre Erfolge auf (Gästefeedback!)
  • Betonen Sie Zusatzqualifikationen
  • Weisen Sie auf Sonderschichten hin
  • Nennen Sie übernommene Verantwortung

3. Richtiger Zeitpunkt

  • Nach erfolgreicher Saison
  • Nach positiven Gästebewertungen
  • Bei Übernahme neuer Aufgaben
  • Nach abgeschlossener Weiterbildung

4. Realistische Forderungen

  • Nennen Sie eine konkrete Gehaltsspanne
  • 5-10% Erhöhung ist realistisch
  • Argumentieren Sie sachlich
  • Bleiben Sie professionell

Alternativen zum Gehaltsplus

Wenn eine Gehaltserhöhung nicht möglich ist, verhandeln Sie über:

  • Mehr Urlaubstage
  • Übernahme von Weiterbildungskosten
  • Flexible Arbeitszeiten / Wunschdienstplan
  • Jobticket oder Fahrkostenzuschuss
  • Leistungsprämien oder Bonussysteme

Häufige Fehler

  • Zu früh oder zu oft nach Gehaltserhöhung fragen
  • Unrealistische Forderungen stellen
  • Mit Kündigung drohen
  • Sich mit Kollegen vergleichen
  • Private Gründe als Argument nennen (Miete, Kredit)
  • Trinkgeld nicht im Gesamteinkommen berücksichtigen